Kein Name
Lesetipp: „Wie sich Unternehmenssprache im Social Web ändern muss“
Lesetipp: „Flache Lektüre für digitale Gehirne“
Das Netz, mag es auch mit der Orthographie auf Kriegsfuss stehen, ist kein Medium des Analphabetismus. Aber es verändert die Art, wie gelesen wird. Über einen Bildschirm mit Text wandert das Auge anders als über eine Buchseite. Je länger der Text, so will der Leseforscher Jakob Nielson herausgefunden haben, desto mehr beginnt der Blick zu springen. Zeilen werden nicht zu Ende gelesen, man sucht Schlüsselbegriffe, Kernaussagen, Merksätze und atomisiert gleichsam den Gesamtzusammenhang. Vertiefung, Einfühlung, Interpretation? Dafür, so meint auch die Bildungsforscherin Maryanne Wolf, die die Verflechtungen von Sprache, Lesen und Gehirnentwicklung untersucht, reiche die digitale Lektüre nicht.
Tankstellenorthografie: Et-Zeichen & Co.
Nein, wir meckern hier nicht etwa über fehlende Bindestriche und Leerschritte oder überflüssige Punkte nach frei stehenden Zeilen … Wir nehmen dieses hübsche Öl-Schokocroissant-Latte-Tankstellen-Ensemble zum Anlass, uns über die Verwendung des Et-Zeichens auszulassen – also den hübschen Schnörkel, der hier gleich dreimal auftaucht. Woher es stammt und wann es angebracht ist, erklärt der Duden so:
Das Zeichen & ist eine verschnörkelte Schreibung des lateinischen Wortes et, die schon in mittelalterlichen Handschriften belegt ist. Es bedeutet und, darf aber nur bei Firmenbezeichnungen angewendet werden: Voß & Co., Mayer & Neumann. © Duden. Richtiges und gutes Deutsch, 6. Auflage, Mannheim 2007
Das Et-Zeichen ist also ausschließlich Firmennamen vorbehalten – in der Werbesprache wird es dennoch auch in anderen Zusammenhängen gerne und sehr häufig eingesetzt. Ist halt ein hübscher Schnörkel und soll wohl irgendwie professioneller wirken als das langweilige, gewöhnliche „und“ …
„Hartzen“ ist Jugendwort des Jahres 2009
Der Begriff „hartzen“ setzt sich mit einem politischen und gesellschaftlichen Sachverhalt auseinander, der inzwischen auch in der Lebenswelt der Jugendlichen angekommen ist. Hier zeigt sich, wie sehr sich Jugendliche mit dem Thema Arbeitslosigkeit konfrontiert sehen beziehungsweise auseinandersetzen. Die sprachliche Kreation des Verbs „hartzen“ aus „Hartz IV“ impliziert durch die negative Grundbesetzung des ursprünglichen Ausdrucks per se Kritik.
„Fröhliche Weihnachten“ in 65 Sprachen
Rechtschreib-Duden fehlt der Rückenwind der Rechtscheibreform
Druckbuch gegen Digitalisat. Eine Podiumsdiskussion im Literaturhaus Berlin
Lesetipp: „Was die Zeitungsverlage von Google lernen können“
Die Ökonomie der Links bringt Verlegern drei Imperative mit: Es fordert sie auf, ihre Inhalte öffentlich zu machen, wenn sie gefunden werden wollen. Sie haben die Wahl, aber wenn sie sich hinter ihre Bezahl-Mauern zurückziehen, versteckt für Suche und Links, werden sie nicht entdeckt. Zweitens fordert die Ökonomie der Links Spezialisierung. Mache das, was du tust richtig und verlinke zum Rest. Das bringt neue Effizienz und kann Verlage profitabler machen. Das dritte in der Link-Ökonomie ist der Empfänger der Links, der ihren Wert ausnutzen muss. Das ist noch der Job der Verlage.Jarvis' Ausführungen beziehen sich auf das Verhältnis Zeitungsverlage/Internet, sind aber ebenso auf Buchverlage übertragbar. Hier geht's zum vollständigen Vortrag. Update: Darüber, was Welt online in der Übersetzung aus Jarvis' Originaltext gemacht hat, berichtet Ulrike Langer – interessant sind auch die Kommentare hierzu.
Rechtschreibtipp: Zeichensetzung in Aufzählungen
Probleme bereitet häufig die Zeichensetzung in tabellenartigen Aufzählungen. Setzt man am Ende der Zeilen Punkte, Kommata oder Semikolons? Zeilenweise abgesetzte Aufzählungen erfordern keine Satzzeichen. Das gilt für Aufzählungen wie diese:
– Batterietechnologien
– Elektrische Antriebe
– Softwaregestütztes Energiemanagement
Ebenso gilt es für Aufzählungen vollständiger Sätze:
Über die Zukunft sind nur zwei Dinge bekannt:
– Die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen
– Die Zukunft wird anders sein als alles, was wir heute kennen
Man kann jedoch nach den einzelnen Zeilen ein Semikolon setzen, was meistens getan wird, wenn die aufgezählten Glieder länger oder Nebensätze sind. Hinter der letzten Zeile steht in diesem Fall ein Punkt:
Wenn Sie Ihr Absatzpotential voll ausschöpfen möchten, sollten Sie darauf achten:
– eine saubere, vertikale Blockbildung nach Warengruppen und innerhalb der Warengruppen nach Marken einzuhalten;
– eine Platzierung von Produkten – wie Neuheiten oder Saisonsorten – außerhalb der Kategorien, zu denen sie gehören, zu vermeiden;
– verkaufsschwache Artikel auf den oberen Böden zu platzieren.