Deutsche Sprache

Ausrufezeichen keine Marke – JOOP! scheitert vor Gericht

Der Modehersteller JOOP! ist mit seinem Versuch, sich das Ausrufezeichen im eigenen Namen als Marke schützen zu lassen, vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg gescheitert. 2006 hatte die Modefirma ein Ausrufezeichen und das Ausrufezeichen in einem Rechteck beim europäischen Markenamt in Alicante anmelden wollen. Die Begründung der Firma: Das Zeichen sei nicht nur Bestandteil der Hauptmarke JOOP!, es stehe beim relevanten Publikum auch für sich genommen für edle Kleidung, Schmuck und modische Accessoires. Die EU-Behörde lehnte den Antrag damals ab und auch mit ihrer erneuten Klage hatte die Modefirma jetzt keinen Erfolg: Die Richter entschieden, dass das Ausrufezeichen "nicht unterscheidungsfähig" sei und dass ein Ausrufezeichen ohne besondere Schriftgestaltung "als bloße Anpreisung oder Blickfang wahrgenommen" werde. Und da das Ausrufezeichen glücklicherweise immer noch umsonst und ohne Genehmigung benutzt werden darf, beenden wir diesen Eintrag mit einem extragroßen 

PONS Deutsch-Charts: 100 Punkte!

Wir haben  unser Blog "ponsen", also dem Rechtschreibcheck des PONS-Blogs Fehlermeldungen unterziehen lassen. Voller Stolz können wir verkünden, dass wir gleich beim ersten Mal 100 Punkte (volle Punktzahl!) erhalten haben und auf Platz 24 der Deutsch-Charts gelandet sind. Ein hübsches Fleißbildchen haben wir auch bekommen:

 

Deutscher Sprachpreis 2009 an Konrad Adam

Heute wird in Weimar der Deutsche Sprachpreis an den Journalisten Konrad Adam verliehen. Adam werde für
den meisterhaften Gebrauch der deutschen Sprache und die stilistische Souveränität, die seine Texte auszeichnen
gewürdigt, begründet die Henning-Kaufmann-Stiftung ihre Entscheidung. Nach Stationen bei der Deutschen Presse Agentur und beim Feuilleton der FAZ war Adam sieben Jahre lang politischer Chefkorrespondent bei der Tageszeitung Die Welt. Der Deutsche Sprachpreis ist mit 5000 Euro dotiert.

Wahlwerbung: Jetzt aber mal 'n Punkt!

CDU_bearb.SPDFDP Es ist Wahlkampf und die Parteien sammeln fleißig Punkte. Zumindest wimmelt es auf den Wahlplakaten von lauter Schlusspunkten: Ob auf denen von CDU, SPD oder FDP – hinter jedem Wahlslogan, auch wenn es sich nur um einen Halbsatz handelt, steht ein Punkt. Dabei gehören die Punkte hier eigentlich gar nicht hin, denn es handelt sich hierbei um frei stehende Zeilen, nach denen laut Duden kein Punkt gesetzt wird:
Der Punkt steht nicht nach Sätzen, Satzstücken und einzelnen Wörtern, die im Druck- oder Schriftbild in besonderen Zeilen deutlich herausgehoben werden und inhaltlich selbstständig sind. (…) Im Einzelnen fehlt der Schlusspunkt bei (…) Überschriften, Schlagzeilen, Buch- und Zeitungstiteln, Bildunterschriften.
Werbetexter setzen jedoch gerne Punkte nach Überschriften und Slogans – vermutlich, um der Aussage mehr Nachdruck zu verleihen. Manche Parteien heben ihre Slogans konsequenterweise gleich durch ein markiges Ausrufezeichen hervor, sozusagen als Steigerung des Punktes. Schließlich sind das die Parteien, bei denen schon hinter dem eigenen Namen ein Punkt steht … PDS

PONS vergibt Fleißbildchen

Das PONS-Blog Fehlermeldungen hat den Rotstift an die deutsche Blogosphäre gelegt und ein Rechtschreib-Ranking aufgestellt: die Deutsch-Charts.

Wer unter den TOP 50 vertreten ist, darf sich zu den größten Richtigschreibern der deutschen Bloggerszene zählen und sich ein Fleißbildchen abholen. Die Auswertung erfolgt auf Basis einer zufällig ausgewählten Stichprobe von je 1.000 Zeichen.

Wer möchte, kann sein Blog freiwillig unter die Lupe nehmen und auf korrekte Rechtschreibung überprüfen lassen. Das haben wir natürlich gleich getan und uns für die Deutsch-Charts angemeldet!

Szenesprachenwiki: Retter der deutschen Sprache?

Der Dudenverlag hat gemeinsam mit dem Trendbüro ein Szensprachenwiki ins Leben gerufen. Von "Achselhamster" über "Bionade-Biedermeier" bis zu "Volksverbohlung" finden sich hier Erläuterungen zu neudeutschen Wortschöpfungen aus diversen Lebensbereichen. Die Sammlung kann durch Nutzer ergänzt und kommentiert werden. Für seine Gestaltung wurde das Szenesprachenwiki  jetzt mit dem "red dot" für Communication Design in der Kategorie "Online Education and Knowledge" ausgezeichnet. Ob dies die Rettung der deutschen Sprache ist, deren Untergang erst kürzlich in der Süddeutschen Zeitung ausgemalt wurde? Auf alle Fälle ein interessantes, innovatives Verlagsprojekt, das Elemente des Social Web (z. B. Twitter, Facebook Connect) einsetzt. (Via Leander Wattig)

Lesetipp: "Wir haben fertig"

In der Süddeutschen Zeitung schreibt Thomas Steinfeld über Untergangsszenarien, nach denen das Ende der deutschen (Kultur-) Sprache naht. Steinfelds Hauptquelle ist der Aufsatz "Über das Ende der Sprache" des Berliner Romanisten und Sprachwissenschaftlers Jürgen Trabant (erschienen in: "Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache", hrsg. von Markus Messling und Ute Tintemann, München 2009). Trabant befürchtet zwar kein komplettes Verschwinden des Deutschen, doch werde es
"nicht nur durch die demographische Entwicklung hinsichtlich seiner Sprecherzahl drastisch reduziert, sondern die kulturelle Mutlosigkeit seiner Sprecher, die verschwundene Liebe zu dieser Sprache und die Schulpolitik der deutschsprachigen Länder"
läuteten das Ende der "Kultur-Sprache Deutsch" ein.

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