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Twitter, Blogs, Communitys, also die Social Media, über die Unternehmen in einen Dialog mit ihren Kunden treten können, erfordern eine neue Unternehmenssprache – so Tilo Timmermann in einem interessanten Beitrag im Upload-Magazin. Der Auftritt von Unternehmen in diesen Medien basiert auf Text und Sprache, diese tragen somit wesentlich zum Image der Organisationen bei. Imageprägend wirkt Sprache natürlich auch außerhalb von Online-Netzwerken; als neue Tendenz nennt Timmermann ein wachsendes Selbstbewusstsein der im Social Web Angesprochenen, die sich kritisch mit dem Auftritt des Sprechers auseinandersetzen.
Über den Wandel des Lesens im digitalen Zeitalter schreibt Joachim Güntner in der NZZ. Sein Ausgangspunkt ist die Studie „Buchkäufer und Leser“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die 2008 zum zweiten Mal erschienen ist (Zusammenfassung hier). Ausgerechnet im Milieu der konsumfreudigen „Hedonisten“ konstatiert die Langzeituntersuchung eine zunehmende Leseunlust – für den Buchhandel sind sie eine nahezu unerreichbare Zielgruppe.

 

Nein, wir meckern hier nicht etwa über fehlende Bindestriche und Leerschritte oder überflüssige Punkte nach frei stehenden Zeilen … Wir nehmen dieses hübsche Öl-Schokocroissant-Latte-Tankstellen-Ensemble zum Anlass, uns über die Verwendung des Et-Zeichens auszulassen – also den hübschen Schnörkel, der hier gleich dreimal auftaucht. Woher es stammt und wann es angebracht ist, erklärt der Duden so:

Der Langenscheidt Verlag hat zum zweiten Mal in Kooperation mit der Jugendzeitschrift SPIESSER und der Online-Community MySpace das Jugendwort des Jahres wählen lassen: Der Sieger heißt „hartzen“, was für „arbeitslos sein“ und „rumhängen“ steht. Bei der Wahl haben 45.000 Interessierte auf der Internetseite www.jugendwort.de Vorschläge eingereicht und abgestimmt. Aus den 15 bestplatzierten Wörtern wählte eine Jury dann die Top 5 aus: 1. hartzen 2. bam („cool“ oder „endgeil“) 3. Bankster (Bankangestellter, der in der Finanzkrise spekulative Geschäfte macht) 4. Rudelgucken („Public-Viewing“)
Weihnachten rückt näher und damit auch das alljährliche Weihnachtspostkartenschreiben. Wer Freunde oder Geschäftspartner außerhalb des deutschen Sprachraums Grüße schicken möchte und nicht weiß, was „Fröhliche Weihnachten“ zum Beispiel auf Finnisch heißt, wird in einer Datenbank vom Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer fündig. Dort sind Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen bereitgestellt – ausländische Schriftsätze können sogar als Grafikdatei heruntergeladen werden. Dann wünschen wir schon einmal etwas verfrüht „Hyvää joulua“! (Via textwende.blog)
Die 25. Auflage des Rechtschreib-Duden verkauft sich weniger gut als erwartet, wie B.I.-Vorstandssprecher Ulrich Granseyer in einem Interview mit dem Börsenblatt eingesteht. 30 Prozent unter Plan liegen die Verkaufszahlen der im Sommer 2009 erschienenen Neuauflage. Es fehle der „Rückenwind durch die Rechtschreibreformdiskussion“, begründet Granseyer das Verfehlen des Umsatzziels. Auf die Frage, worin der Mehrwert für den Kunden gegenüber der 24. Auflage liege, weist er auf das Paket mit dem „Duden Korrektor kompakt“ hin.
Das Erscheinen von Detlef Bluhms „Von Autoren, Büchern und Piraten“ war Anlass für eine Podiumsdiskussion im Literaturhaus Berlin. Über die Zukunft des Buches im Zeitalter der Digitalisierung diskutierten der Autor selbst, die Autorin Felicitas Hoppe, der Kulturwissenschaftler Thomas Macho (HU Berlin) und Marlies Hebler (textunes). Dabei waren sich die Diskutierenden einig: Die derzeitige Medienrevolution wird das gute, alte Papierbuch nicht gänzlich verschwinden lassen, sondern eröffnet Lesern und Autoren neue Möglichkeiten.
Welt online gibt einen Vortrag von Jeff Jarvis (amerikanischer Journalist und Autor des Buches „Was würde Google tun?“) wieder, den dieser von New York aus bei den Münchener Medientagen hielt. Jarvis plädiert für eine „Ökonomie der Links“ anstelle der für das Gutenberg-Zeitalter charakteristischen „Ökonomie der Inhalte“:

Probleme bereitet häufig die Zeichensetzung in tabellenartigen Aufzählungen. Setzt man am Ende der Zeilen Punkte, Kommata oder Semikolons? Zeilenweise abgesetzte Aufzählungen erfordern keine Satzzeichen. Das gilt für Aufzählungen wie diese:

– Batterietechnologien
– Elektrische Antriebe
– Softwaregestütztes Energiemanagement

Ebenso gilt es für Aufzählungen vollständiger Sätze:

Bekanntlich trennte Ost- und Westdeutschland nicht nur viele Jahre lang ein antifaschistischer Schutzwall, sondern auch eine sprachliche Mauer. Wie viel ist davon noch übrig bzw. wie gut verstehen sich Ost- und Westdeutsche 20 Jahre nach dem 9. November 1989? Viele DDR-Begriffe sind definitiv verschwunden, zum Beispiel die „raufutterverzehrende Großvieheinheit“ (Kuh), die „geflügelte Jahresendzeitfigur“ (Engel) oder das „Winkelement“ (Fähnchen). Wie gebräuchlich diese Ausdrücke im DDR-Alltag tatsächlich waren oder ob sie eher in den Bereich der Legenden gehören, vermag ich als Westdeutsche allerdings schwer zu beurteilen.

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